Liebe Rotarierinnen, liebe Rotarier
Liebe Rotaracterinnen, liebe Rotaracter
Ich habe mittlerweile fast zwei Drittel der
Clubs besucht.
Ein Punkt wurde dabei besonders häufig
angesprochen, nämlich die Präsenzpflicht der Mitglieder. Diese sei hinderlich
für die Aufnahme neuer Mitglieder, insbesondere für solche der jüngeren Generationen.
Die Präsenzpflicht ist seit langem ein
Grundprinzip von Rotary: Das Engagement der Mitglieder bei den Treffen und in
den Projekten ist wichtig, damit ein Club gut funktionieren und seine Ziele
erreichen kann.
Rotary fördert die Freundschaft, den Einsatz
und die gegenseitige Hilfe. Diese Werte erfordern eine regelmässige
Anwesenheit, damit sie wirklich gelebt werden können.
Die regelmässige Präsenz stärkt die Bindung
zwischen den Mitgliedern und ermöglicht den Aufbau von starken Beziehungen.
Damit entsteht ein Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit.
Obwohl die Vorgaben im
Laufe der Zeit von Rotary International gelockert wurden, behielten viele Rotary Clubs in ihren internen Reglementen die
Pflicht bei, dass die Mitglieder einen bestimmten Prozentsatz der Treffen
besuchen müssen.
Die jüngeren Generationen haben im Hinblick
auf ihr Engagement andere Erwartungen und Prioritäten. Sie sind oft sehr
motiviert, sich für soziale Anliegen einzusetzen, und möchten einen wertvollen
Beitrag zur Gesellschaft leisten. Allerdings wünschen sie sich dabei auch mehr
Flexibilität.
Die jüngeren Generationen interessieren sich
zudem mehr für konkrete Massnahmen. Sie sind möglicherweise weniger motiviert,
an formellen und regelmässigen Treffen teilzunehmen, wenn eine direkte
Verbindung zu konkreten Projekten fehlt. Sie legen Wert auf Effizienz und
möchten in Projekte mit unmittelbarer Wirkung einbezogen werden, also in
praxisbezogene, ehrenamtliche oder Fundraising-Projekte.
Die beruflichen Anforderungen an junge
Berufstätige machen es ihnen nicht leicht, konsequent an den Treffen
teilzunehmen. Das moderne Berufsleben, das oft mit Reisen und/oder
unregelmässigen Arbeitszeiten verbunden ist, macht ein Engagement in einem Club
mit wöchentlichen Treffen zu festen Zeiten schwierig.
Und schliesslich legen die jungen Menschen
häufig auch Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und
Privatleben. Sie möchten ihr Engagement auf ihr persönliches Tempo und ihre
eigenen Verfügbarkeiten ausrichten.
Die Beweggründe der Mitglieder mögen
vielfältig und unterschiedlich sein – sie sind aber in jedem einzelnen
Fall von Bedeutung.
Wenn die Mitglieder nicht mehr zu den
Clubtreffen kommen, verbirgt sich dahinter vielleicht etwas anderes. Vielleicht
entspricht der Club nicht mehr ihren Bedürfnissen?
Um eine rückläufige Teilnahme an den
Clubveranstaltungen zu verhindern, ist es vielleicht am einfachsten, direkt bei
den Mitgliedern nachzuhaken und sie nach ihren Erwartungen und Beweggründen zu
fragen.
Persönliches Engagement und die Teilnahme an
den Veranstaltungen sollte eine freiwillige Entscheidung sein, keine Pflicht.
Sorgen wir doch einfach dafür, dass unser Programm und unsere Projekte so
attraktiv sind, dass die Clubtreffen zu Ereignissen werden, die niemand
verpassen will – weder die Jungen noch die weniger Jungen.
Wenn wir dieses Ziel erreichen, wird die
Präsenzpflicht überflüssig werden.
Ich
wünsche Ihnen allen einen wunderbaren November und freue mich darauf, möglichst
viele von Ihnen am 9. November bei der Rotary D 1990 Uni im CHUV in
Lausanne wiederzusehen.
Sie
können sich noch bis zum 3. November unter folgendem Link anmelden: Anmeldung - Rotary D1990 UNI
DG René-Marc Blaser
Governor 2024-2025