Lagerfeuer haben Tradition, in unserem Fall gleich zweifach: einmal die Tradition der Holzfäller, zum andern die des RC Les Reussilles.
Die erste: Seit alters her pflegten die Holzfäller unserer Gegend Würste an Feuern zu braten, die sie mit den Abfällen der gefällten grossen jurassischen Tannen speisten. Die Würste wurden zunächst mit Zwiebeln umwickelt, dann mit Papier von Metzgereien und schliesslich mit feuchtem Zeitungspapier, bevor sie in die heisse Asche gelegt wurden. Dieses Vorgehen heisst «Torrée» und wird bei uns auch gerne bei Picknicks angewendet. Gefeuert wird mit Holzabfällen, die von Förstern verkauft werden.
Die zweite, jene des RC Les Reussilles, geht auf die Charterfeier im Jahre 1967 zurück: Da es in der Gegend kein grösseres Hotel gab, das alle Gäste hätte beherbergen können, wurden sie statt dessen rund um einen grossen Scheiterhaufen versammelt, und sie fanden dies offensichtlich vergnüglich. Seither organisiert der Club jedes Jahr im ausklingenden Sommer eine «Torrée» bei der Bise de Cortébert, wo der Club auch einen Unterstand erstellt hat, um die Durchführung zu erleichtern.
Und jetzt kommen wir zur dritten Tradition, die allerdings erst sechs Jahre alt ist. 2005, im Rahmen der Feiern zum hundertjährigen Bestehen von Rotary, haben wir erstmals eine «Torrée géante» für ein breites Publikum durchgeführt, mit dem Ziel, Spenden für eine unserer Aktionen zu sammeln. Diese Riesen-Torrée umfasste mehrere Feuer an Stellen, wo Bäume gefällt worden waren und die Würste zum Bestandteil eines Volksfestes wurden, nahe der Loge du Cernil, die bei schlechtem Wetter ein Dach geboten hätte. Der Erfolg war durchschlagend, nicht zuletzt in Bezug auf den Zusammenhalt im Club, dessen Mitglieder zwei Tage lang gemeinsam Hand angelegt hatten. Auch der Ertrag durfte sich sehen lassen, konnten wir doch der Stiftung Digger 20‘000 Franken zukommen lassen. Seither führen wir jedes Jahr eine «Torrée géante» durch, jedes Mal für einen andern guten Zweck.
Jeder neue Gouverneur hat bisher die Riesen-Torrées besucht und unterstützt; DG Peter Pfister hat diese Tradition dieses Jahr fortgesetzt.
DGE Pierre Graden