Inner Wheel

mardi 1 novembre 2011

Serviceclubs und die kulturelle Identität - Beispiel Inner Wheel

«Hab Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, Neues zu wagen».
Diesen Satz sah ich an einem sonnigen Wintertag in Klosters – geschrieben vor langer Zeit an die Fassade eines uralten Chalets. Welch eine Weisheit und Lebenserfahrung in Kurzform – wegweisend für mich! Wegweisend auch für die folgenden Ausführungen zur Rolle von Inner Wheel für unsere kulturelle Identität.

Der zitierte Satz zeigt dem Vorbeigehenden, dass der Hausbesitzer starke Wurzeln hatte, eine starke kulturelle Identität – weil er wusste, woher er kommt, wusste er, wohin er geht. Die eigene kulturelle Identität zu finden braucht Urvertrauen an die universelle Werte und ein gesundes Selbstvertrauen. Daraus wächst wiederum Willen, Verantwortung zu übernehmen und seine Lebensenergie auch seinen Nächsten zur Verfügung zu stellen.

Heutzutage stellen wir uns manchmal Fragen: «Ist unser Inner Wheel noch aktuell? Ist eine mehr oder weniger reine Frauenorganisation in der heutigen Zeit noch nötig?» Meine Antwort ist ein starkes JA! Als konkreter Beweis dient die Aktualität des Inner Wheel Schweiz-Liechtenstein: Wir sind rund 1850 aktive Frauen in 45 Clubs, dies in einem einzigen Distrikt D 199, der im Mai 2012 seinen 25. Jahrestag feiern kann. Wir sind ein multikultureller Distrikt: wir haben schweizerdeutschsprachige, französischsprachige und sogar italienischsprachige Clubs. Zwei Clubs sind grenzüberschreitend: ein 2-Länderclub (Schweiz-Deutschland) und sogar ein 3-Länderclub (Schweiz-Liechtenstein-Österreich), dessen Gründungspräsidentin ich sein durfte.
Trotz den verschiedenen Sprachen und zum Teil grossen kulturellen Unterschieden verläuft die Zusammenarbeit mit den Clubs sowohl untereinander als auch mit dem Distrikt gut. Die Clubs mit ihren Aktivitäten und Sozialprojekten sind voller Energie und erzielen gute Resultate. Diverse Regiotreffen im Inland oder mit den benachbarten Clubs im Ausland werden regelmässig organisiert. Auf der internationalen Ebene bei International Inner Wheel wirkt die Schweiz seit Jahren aktiv mit.

Als unser Inner Wheel Club IWC Liechtenstein-Rheintal in Gründung war – es war im Jahre 2003 - hatte ich schon manchmal die folgenden Fragen im Hinterkopf: «Warum als einziges Kriterium für die Aufnahme eine dem Rotary nahestehende Frau?» oder «Wozu brauchen wir heutzutage noch einen Serviceclub für Frauen?» oder «Was habe ich überhaupt Gemeinsames mit den anderen Clubmitgliedern?»

Die Antwort ist mir jetzt klar: Sei es hier in der Schweiz oder in der Ferne auf den anderen Kontinenten – wir Inner Wheelerinnen, die jungen und die älteren, die modernen und die traditionellen, die urbanen, multikulturellen wie auch die ländlichen Frauen, die berufstätigen und die ohne-Lohn-tätigen Inner Wheelerinnen haben alle etwas Gemeinsames: Wir geben Mut und Zuversicht! Tagtäglich, in jeder Kultur auf dieser Erde ist dies eine Aufgabe, die vor allem die Frauen übernehmen.

Aber Mut und Zuversicht auch in dunklen Momenten zu geben, erfordert viel Kraft. Eine ergiebige Kraftquelle für uns Inner Wheelerinnen ist unsere Organisation:

Wir wagen es,

 

  • bei Inner Wheel-Anlässen aufzutanken,
  • die Zeit zu nehmen, uns selber zu sein
  • gemeinsam mit konkreten Projekten gegen die soziale Kälte zu kämpfen
  • neugierig, aber nicht naiv dem Neuen, dem Fremden zu begegnen.
  • zusammen Brücken bauen und sie auch benützen
  • Grenzen erforschen und überwinden – und
  • unsere Freundschaft verlässlich werden lassen.

Die drei Ziele von Inner Wheel:

 

 

  • echte Freundschaft pflegen
  • um Dienst am Nächsten aufrufen
  • Internationale Verständigung fördern: diese gibt den idealen Rahmen für erfolgreiche Aktionen und lässt unsere Energie und Effizienz wachsen, sei es mit einer Aufgabe im Club, im Distrikt, bei International Inner Wheel oder bei den Sozialprojekten.

Kleinere oder grössere Erfolgserlebnisse vertiefen unsere Verbundenheit mit Inner Wheel und mit den Inner Wheel-Freundinnen. Positiven Aktionen wiederum vertiefen unsere eigene kulturelle Identität – aber auch die kulturelle Identität der sozial Schwächeren, denen wir Mut und Zuversicht gegeben haben.

Pirkko Schindler, Governor 2011-2012
Inner Wheel Distrikt 199

 

Pirkko Schindler, Governor 2011–12 Inner Wheel Distrikt 199